Sehen wir häufig Bilder von uns mit Beauty-Filtern, empfinden wir unser natürliches Aussehen als weniger schön. Wir konzentrieren uns dann stärker auf Merkmale, die uns nicht perfekt erscheinen. Das kann zu einem verzerrten und negativen Selbstbild führen und sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken.
Beauty-Filter können durchaus Spaß machen oder Inputs für die kreative Selbstdarstellung geben. Werden Sie jedoch zum „Normalzustand“, verzerren sie die Wahrnehmung: Sie beeinflussen, was wir als „normal“ oder „schön“ empfinden. Das gefährliche daran: Der Vergleich mit einem bearbeiteten Ideal kann echte Selbstzweifel auslösen. Das betrifft besonders junge Menschen, die ihr Selbstbild noch entwickeln.
Soziale Medien und perfekt gefilterte Bilder stärken unrealistische Schönheitsideale. Sie erzeugen dadurch sozialen Druck, der das Selbstbild und die psychische Gesundheit beein-trächtigen kann. Das Projekt „YOUareART – Ungefiltert schön“ will über diesen Einfluss informieren und auf den sozialen Druck aufmerksam machen. Es möchte auch die Entwicklung eines positiven Körper- und Selbstbildes unterstützen.
Ziele des Projekts sind:
Jeder Mensch ist einzigartig!
Wie ein Kunstwerk, ist auch jeder Mensch einzigartig. Diese Einzigartigkeit macht uns besonders. Daher lasst uns Schönheitsideale hinterfragen, mit dem sozialen Druck selbstbestimmt umgehen und unsere Unterschiede feiern!
Du bist das Original. Und das ist etwas ganz Besonderes. Kunst zeigt uns, dass es Schönheit in sehr vielen Formen gibt – genau wie uns Menschen. Jeder Mensch ist einzigartig. Genau diese Vielfalt macht uns besonders. Dieses Projekt soll zeigen: Das Original ist wertvoll. Du bist wertvoll – so wie du bist. Schönheit ist vielfältig und nicht für alle gleich.
Ein positives Körperbild bedeutet, sich im eigenen Körper wohlzufühlen und ihn anzunehmen: unabhängig von Gewicht, Körperform oder angeblichen Fehlern. Es geht darum, den eigenen Körper so zu mögen, wie er ist.
Ein positives Körperbild wirkt sich direkt auf unser Selbstbild und unser Wohlbefinden aus. Damit nimmt es Einfluss auf unsere psychische und körperliche Gesundheit. Menschen mit einem positiven Verhältnis zu ihrem Körper haben meistens ein stärkeres Selbstwertgefühl, mehr Selbstakzeptanz und eine ausgeglichene Einstellung zu Ernährung und Bewegung.
Wer sich in seinem Körper wohlfühlt, kann:
Sich selbst und den eigenen Körper anzunehmen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gesunden, selbstbestimmten und erfüllten Leben.
Körperbilder haben einen großen Einfluss auf unser Selbstbild und unser Wohlbefinden. Das Streben nach gesellschaftlich geprägten Schönheitsidealen ist oft nicht nur unerreichbar. Es kann auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Viele dieser Ideale haben ihren Ursprung in unrealistischen Vorstellungen. Diese erzeugen deutlichen sozialen Druck – insbesondere auf junge Menschen.
Dieser Druck wirkt sich negativ auf das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit aus. Der ständige Vergleich mit angeblich „perfekten“ Körpern führt häufig zu Stress, Erschöpfung und einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit.
Soziale Medien spielen dabei eine zentrale Rolle. Studien belegen, dass Plattformen wie Instagram und TikTok das Körperbild stark beeinflussen – oft auf verzerrte Weise. Der Einsatz von Filtern, Bildbearbeitung und Retusche trägt dazu bei, ein falsches Bild vom Aussehen von Körpern zu vermitteln. Dadurch verfestigen sich einseitige Schönheitsnormen. Diese führen bei vielen Nutzerinnen und Nutzern zu Anpassungsdruck und dem Wunsch nach körperlicher „Optimierung“.
Ein verzerrtes Körperbild steht in engem Zusammenhang mit der Entstehung von Essstörungen oder körperdysmorphen Störungen. Es kann langfristig die psychische Gesundheit gefährden. Der Wunsch nach äußeren Idealen ist auch häufig mit hohen finanziellen Belastungen verbunden. Davon hat vor allem die Schönheitsindustrie Vorteile. Konsumentinnen und Konsumenten spüren diesen Druck.
Unser Körperbild wird von vielen äußerlichen Einflüssen geformt. Medien – insbesondere soziale Netzwerke – wirken sich stark auf unser Verständnis von Schönheit und Körpernormen aus. Plattformen wie Instagram und TikTok verbreiten täglich geschönte Bilder, die oft weit von der Realität entfernt sind. Vor allem sogenannte Beauty-Filter ermöglichen, das eigene Aussehen digital zu verändern: zum Beispiel glatte Haut, schmalere Nase, größere Augen. Diese künstlichen Bilder setzen vor allem Jugendliche unter Druck, auch ohne Filter so auszusehen.
Die Folge: Viele junge Menschen entwickeln eine negative Selbstwahrnehmung und fühlen sich mit ihrem Aussehen unzufrieden. Sie erleben belastende Gefühle wie Scham, Stress oder Selbstzweifel. Studien zeigen, dass die intensive Nutzung sozialer Medien mit einem erhöhten Risiko für Essstörungen, dem Wunsch nach Schönheitsoperationen und gesundheitsschädlicher Selbstoptimierung einhergeht.
Daher ist umso wichtiger, einen kritischen Umgang mit digitalen Inhalten zu fördern. Dazu gehören:
Ein bewusster Umgang mit Medien kann helfen, ein realistischeres und gesünderes Körperbild zu entwickeln – frei von digitalen Verzerrungen und gesellschaftlichem Druck.
Um ein gesundes Körperbild zu fördern, gibt es verschiedene hilfreiche Ansätze:
Du fühlst dich belastet? Hier findest du Unterstützung!
Gesundheitskompetenz
Gesundheitskompetenz bedeutet: Informationen über Gesundheit finden, verstehen, beurteilen und nutzen zu können. Das ist eine große Unterstützung für das Treffen von Entscheidungen für die eigene Gesundheit und Lebensqualität. Gesundheitskompetenz hat auch das Ziel, die Gesundheit fördern.
Körperbild
Das Körperbild ist die eigene Vorstellung vom Körper. Das heißt: Wie man seinen eigenen Körper wahrnimmt bzw. sieht. Dazu gehören z.B. Gedanken oder Gefühle zum eigenen Körper. Dabei spielt es auch folgendes eine Rolle: Wie wir glauben, dass andere Menschen unseren Körper sehen. Ein gesundes Körperbild ist ein ganz wesentlicher Schutzfaktor für ein gutes Selbstwertgefühl.
Körperdysmorphe Störung
Bei einer körperdysmorphen Störung beschäftigen sich Betroffene besonders viel mit vermeintlichen Fehlern ihres Äußeren. Diese Makel sind jedoch für andere im Umfeld nicht oder wenig nachvollziehbar. Betroffene verbringen viel Zeit damit, über ihre Makel nachzudenken. Sie können stark darunter leiden.
Körpernormen
Im Zusammenhang mit Schönheit bedeutet der Begriff Körpernormen folgendes: Vorstellungen der Gesellschaft, wie ein Körper aussehen sollte. Und was als schön gilt. Diese Vorstellungen ändern sich mit der Zeit. Sie können auch Druck machen, wenn man eine Norm nicht erfüllt. Der Druck kann auch da sein, wenn das Aussehen eigentlich Schönheitsidealen entspricht – man selbst es aber anders wahrnimmt.
Selbstakzeptanz
Das heißt: Sich selbst so annehmen, wie man ist – mit allen Stärken und Schwächen. Selbstakzeptanz bedeutet auch, nicht zu kritisch mit sich selbst zu sein. Sie hilft u.a. dabei, sich psychisch wohler zu fühlen.
Selbstbild
Das Selbstbild ist alles, was man über sich selbst denkt und wahrnimmt: zum Beispiel zu Eigenschaften, Fähigkeiten oder Werten. Dazu gehört auch wie man den eigenen Körper sieht.
Selbstoptimierung
Selbstoptimierung bedeutet: Der Versuch sich ständig zu verbessern, um sein „bestmöglichstes" Selbst zu sein. Dazu gehört z.B. immer gesünder, schlauer, fitter oder schöner sein zu wollen. Das kann motivieren. Es kann aber auch Stress machen bzw. zu Problemen führen, wenn es übertrieben wird.
Forrester-Knauss, C. (2014): Positives Körperbild bei Jugendlichen. Gesundheitsförderung Schweiz, Arbeitspapier 29, Bern und Lausanne.
Ganson, K. T.; Testa, A.; Rodgers, R. F.; Nagata, J. M. (2024): Use of photo filters is associated with muscle dysmorphia symptomatology among adolescents and young adults. In: Body Image 50/:101750
Gesundheitsförderung Schweiz (2016). Positives Körperbild: Grundbegriffe, Einflussfaktoren und Auswirkungen, Themenblatt, Bern und Lausanne.
Schulte-Abel, Bettina; Testera Borrelli, Chiara; Schär, Christa & Schneiter, Quinta (2013): Gesundes Körperbild – Healthy Body Image. Gesundheitsförderung Schweiz, Arbeitspapier 3, Bern und Lausanne.